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Infektiologie Münster Hepatitis  Busch Christensen

Hepatitis B (HBV)

HBV-Grundwissen

Das Hepatitis B Virus, ein DNA Virus, gehört zur Familie der Hepadna-Viren und ist nicht mit dem Hepatitis C Virus verwandt. Der Ansteckungsweg ist wie bei der HIV-Infektion parenteral, also unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes.

So ist auch eine sexuelle Übertragung möglich, weltweit spielt insbesondere die Übertragung des Virus von der chronisch infizierten Mutter auf das Neugeborene eine Rolle. Bei Ansteckung im Erwachsenenalter heilt die Infektion zu 90% aus, bei 10% der Infizierten kommt es zu einer chronischen Infektion.

Bei Ansteckung im Kindesalter oder Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene ist das Risiko der Chronifizierung deutlich höher. Nach Etablierung im menschlichen Körper, kann die chronische Hepatitis B höchst unterschiedlich verlaufen. Es gibt Patienten mit einer chronischen Hepatitis B, die keine Beschwerden haben. Viele fühlen sich aber krank, häufig mit unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen oder Verdauungsbeschwerden.

Symptomlos zu sein bedeutet nicht, dass die Leber gesund ist!

Ebenso gibt es Infizierte, die normale „Leberwerte“ (gemeint sind eigentlich die Leberenzyme GOT, international AST genannt, und GPT, auch als ALT bezeichnet, zusammengefasst "Transaminasen" genannt) haben und sich bei genauerer Untersuchung trotzdem entzündliche Aktivität oder Narbengewebe (Fibrose, im Endstadium Zirrhose genannt) in der Leber zeigt. Insbesondere Patienten mit hoher entzündlicher Aktivität in der Leber, einer hohen Viruslast und dann auch oft erhöhten Transaminasen, haben ein hohes Risiko im Lauf der Zeit eine Leberzirrhose zu bekommen.

Alleine der Nachweis des Hepatitis B Oberflächenmarkers (HBsAg) alleine, bedeutet bereits ein geringfügig erhöhtes Risiko, Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, auch HCC genannt) zu entwickeln. Das Risiko steigt mit dem Nachweis einer höheren Viruslast im Blut. Wie bei der HIV- oder HCV-Infektion wird die Viruslast, der Umfang der Virusvermehrung im Infizierten, mit der PCR-Methode bestimmt. 

Diese Informationen sollen zeigen, dass eine Untersuchung durch einen Spezialisten nötig ist, um einerseits das Erkrankungsstadium festzustellen und andererseits die Notwendigkeit einer Therapie festzulegen. Auch im weiteren Verlauf der Erkrankung sind regelmässige Kontrollen, sowohl bei Patienten unter medikamentöser Behandlung, als auch bei Patienten ohne Therapie, wichtig.

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Hepatitis B-Virus (Gilead©)

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