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Münster Suchtmedizin Busch Christensen

Suchtmedizin

Therapieangebote bei Opiatabhängigkeit

Neben der Infektiologie sind die Arztpraxen schwerpunktmässig in der Behandlung von Suchtkrankheiten, insbesondere der Abhängigkeit von illegalen Drogen, tätig. Es findet eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen ärztlichen Fachrichtungen (z.B. Psychiatrie), stationären Entgiftungs- und Entwöhnungseinrichtungen und den Hilfeeinrichtungen in Münster und Umgebung (wie z.B. der DROBS, INDRO e.V. und der AIDS-Hilfe) statt.

1. Ambulante Entzugsbehandlung

Eine ambulante Entzugsbehandlung eignet sich vor allem bei kurzer Opiatabhängigkeit (wenige Monate) und kann in bestimmten Situationen eine Alternative zu einer stationären Entgiftung in einem Krankenhaus sein. Nach einer Einstellungs- und Stabilisierungsphase mit einem Opiatersatzstoff (meist Methadon, L-Polamidon© oder Buprenorphin), findet in Absprache mit dem Patienten eine langsame Dosisreduktion statt. Dabei kann der Opiatentzug medikamentös gut unterstützt werden und dauert in der Regel wenige Wochen. Eine stützende Begleitbehandlung, die über den eigentlichen Entzug hinausgeht, ist zu empfehlen und kann die anschliessende Abstinenzphase sichern helfen.

2. Ambulante Substitutionsbehandlung

Eine längerdauernde Opiatabhängigkeit beeinflusst meist alle Lebensbereiche negativ. Chronische Virusinfektionen und andere körperliche oder psychische Erkrankungen müssen behandelt werden, Partnerschaften und Familien sind gestört, der berufliche Lebensweg unterbrochen. Eine Substitutionsbehandlung mit einem Opiat oder Opiatersatzstoff (z.B. retardiertes Morphin, Diamorphin, Methadon,

L-Polamidon© oder Buprenorphin) soll die Basis schaffen, um wieder eine ausreichende Stabilität in das eigene Leben zu bringen. Einige der genannten Substitutionswirkstoffe werden allerdings nur in speziellen Praxen und Ambulanzen angeboten. Die Behandlung wird insgesamt längerfristig geplant und kann von den Hilfeeinrichtungen wie der DROBS, INDRO e.V. oder der AIDS-Hilfe im Rahmen einer psychosozialen Betreuung unterstützt werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann eine Dosisreduktion des Substituts bis zur Abstinenz in Betracht gezogen werden.

3. Unterstützung der Abstinenzphase

Nach erfolgreicher Opiatentgiftung kann es sinnvoll werden, die Abstinenz medikamentös zu unterstützen. Der Wirkstoff Naltrexon blockiert die Opiatrezeptoren im Gehirn und kann, ohne selbst eine Abhängigkeit zu erzeugen, eine Hilfe zur "Nüchternheit" darstellen.

 

Achtung: eine Einnahme darf nur bei ausreichend langer Abstinenz erfolgen, da ansonsten ein gefährlicher Entzug entstehen kann.

 

Es sollte unbedingt ein erfahrener Suchtmediziner/-in konsultiert werden.

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